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Tuesday, October 23, 2018

Management Interview

Klaus Weinmann (CEO), Dr. Benjamin Klein (CFO, Bild links)

Management der PRIMEPULSE SE
Management der PRIMEPULSE SE
PRIMEPULSE SE

Börsenkandidat PRIMEPULSE SE: „Digitalisierung ist DER Wachstumstrend für die nächsten Jahre“

Mit der PRIMEPULSE SE (WKN A2E4K7) strebt eine dynamisch wachsende Beteiligungsholding mit Technologiefokus an die Börse. Bis voraussichtlich 31. Oktober können Anleger die Aktien der Münchner Gesellschaft, die u. a. an der CANCOM SE und der STEMMER IMAGING AG beteiligt ist, in einer Spanne von 22 bis 27 Euro zeichnen, die Erstnotiz im Prime Standard ist für den 6. November geplant. „Wir haben starke Unternehmen mit aussichtsreichen Wachstumsperspektiven in unserem Portfolio und bieten unseren zukünftigen Aktionären die Chance, an der Wertsteigerung deutscher Hidden Champions im Mittelstand zu partizipieren“, erläutert PRIMEPULSE-CEO Klaus Weinmann im Interview mit Financial.de. „Wir sehen uns als Digitalisierungs- und Wachstumsplattform und verfolgen im Rahmen unseres Wachstumskurses eine klare Buy-Build-&-Develop Strategie“, ergänzt CFO Dr. Benjamin Klein.

Financial.de: Herr Weinmann, aktuell läuft die Zeichnungsphase im Rahmen des Börsengangs der PRIMEPULSE SE. Warum braucht der deutsche Aktienmarkt eine weitere Beteiligungsgesellschaft?

Klaus Weinmann: Wir unterscheiden uns von anderen Beteiligungsgesellschaften vor allem durch unseren unternehmerischen Ansatz und unsere IT- und Digitalisierungskompetenzen, die wir bei PRIMEPULSE zum Erfolg unserer Portfoliounternehmen und der Gruppe nutzen. Allein in den Jahren 2014 bis 2018 stand bzw. steht in Deutschland bei rund 1.900 Unternehmen mit Umsätzen von mehr als 25 Millionen Euro die Nachfolge an. Dabei erachten laut KfW Research 42 % aller mittelständischen Familienunternehmer mangels eines Nachfolgers aus dem Familienkreis den Verkauf als sinnvolle Lösung. Ein weiterer Grund ist die Digitalisierung, die Mittelständler oftmals vor erhebliche Herausforderungen stellt. Unsere zukünftigen Aktionäre haben somit die Chance, über ein Investment in PRIMEPULSE am Entwicklungspotenzial aussichtsreicher Mittelständler zu partizipieren.

Financial.de: Mit welchen börsennotierten Beteiligungsgesellschaften ist PRIMEPULSE am ehesten zu vergleichen?

Weinmann: Wir sind am ehesten mit Unternehmen wie United Internet, Rocket Internet und einigen skandinavischen Beteiligungsgesellschaften zu vergleichen, allerdings sind diese nach unserem aktuellen Wissensstand nicht im deutschen Mittelstand tätig.

Financial.de: Bei Beteiligungsgesellschaften mit Fokus auf den deutschen Mittelstand kommen einem eher Gesco, Indus und die Deutsche Beteiligungs AG in den Sinn. Wie heben Sie sich von diesen Gesellschaften ab?

Weinmann: Wir punkten gegenüber anderen Akteuren mit unserem unternehmergeführten, langfristigen Investmentansatz und unserem umfassenden Digitalisierungs-Know-how. Meine Mitgründer und ich selbst haben die heute im TecDAX notierte CANCOM SE über 25 Jahre erfolgreich zum Managed Services & Cloud Solutions Provider mit über einer Milliarde Euro Umsatz aufgebaut. Damit treten wir natürlich als Unternehmer auf und nicht rein als Kapitalgeber. Denn ein Unternehmen zu kaufen ist eines, es erfolgreich in die Zukunft zu führen, ist das Entscheidende. Weil wir selbst Unternehmer sind, kennen und verstehen wir die Herausforderungen gesteigerten Wachstums, konsequenter Weitereinwicklung und zunehmender Dynamik sehr gut. Man muss sehen, wo der Markt hingeht, was bedeutet Digitalisierung, wie können wir Produkte, Services oder Prozesse verbessern und damit eine höhere Wertschöpfung erzielen, was am Ende auch Arbeitsplätze erhält und neue schafft. Unsere Erfahrung ist, dass andere Unternehmer und potenzielle Verkäufer uns auf Augenhöhe sehen und dies schätzen.

Financial.de: PRIMEPULSE ist selbst an börsengelisteten Gesellschaften wie CANCOM und STEMMER IMAGING beteiligt. Könnten Sie sich auch weitere Beteiligungen an bereits gelisteten Gesellschaften vorstellen oder sehen Sie die Börse eher als Exitkanal?

Weinmann: Unser Fokus liegt auf Privatunternehmen im deutschen Mittelstand, bei denen wir bevorzugt Mehrheitsbeteiligungen eingehen. Dies kann beispielsweise im Zuge der Nachfolgeregelung, Expansion oder einer strategischen Neuausrichtung erfolgen. Wir streben Beteiligungen an etablierten, gut positionierten mittelständischen Unternehmen oder Konzernausgliederungen mit einer stabilen Kundenbasis an. Ein Börsengang kann dabei – wie im Fall von STEMMER IMAGING – Teil der erfolgreichen Wachstumsstrategie sein.
PRIMEPULSE-CEO Klaus Weinmann: „Dass wir ein börsennotiertes Unternehmen so führen können, dass auch die Aktionäre davon profitieren, haben wir 19 Jahre lang bewiesen.“

Financial.de: Sie selbst waren wie bereits angesprochen als Gründer und Vorstandsvorsitzender maßgeblich an der Erfolgsgeschichte von CANCOM beteiligt, haben die Gesellschaft bis in den TecDAX geführt. Welche Erfahrungenbringen Sie nun bei PRIMEPULSE ein? 

Weinmann: Meine Management-Kollegen und ich bewegen uns seit vielen Jahren im Bereich M&A,
Corporate Finance und Kapitalmarkt. Dadurch haben wir viel Erfahrung und ein Gespür für zukunftsfähige Geschäftsmodelle. Unsere gewachsenen Netzwerkkontakte im Unternehmens- und Beteiligungsumfeld verschaffen uns zudem einen guten Zugang zu potenziellen Akquisitionstargets. Und dass wir ein börsennotiertes Unternehmen so führen können, dass auch die Aktionäre davon profitieren, haben wir 19 Jahre lang bewiesen.

Financial.de: Herr Dr. Klein, wir wissen jetzt, warum der Aktienmarkt PRIMEPULSE braucht. Warum braucht PRIMEPULSE den Aktienmarkt? Ist der Börsengang eine reine Kapitalbeschaffungsmaßnahme oder erhoffen Sie sich weitere Vorteile von der Börsennotiz?

Dr. Benjamin Klein: Den Börsengang als reine Kapitalbeschaffungsmaßnahme anzusehen, greift aus meiner Sicht zu kurz. Wir sind überzeugt, dass dieser insgesamt dazu beiträgt, unsere Wachstumsstrategie zum richtigen Zeitpunkt – jetzt – zu forcieren. So verfügen wir bereits heute über ein über Jahrzehnte gewachsenes Netzwerk zu Unternehmern, Banken und der M&A-Community. Mit der Börsennotiz wird unsere Sichtbarkeit und Bekanntheit in diesem Markt weiter zunehmen, wodurch sich das Spektrum interessanter Beteiligungsmöglichkeiten für uns noch weiter ausdehnen wird.

Financial.de: Bei der Ankündigung des Börsengangs hat PRIMEPULSE einen Bruttoemissionserlös von rund 250 Mio. Euro erwartet. Nun gehen Sie von bis zu 135 Mio. Euro aus. Ist Ihre Wachstumsstrategie
dennoch unverändert?

Dr. Klein: Wir halten an unserer ambitionierten Wachstumsstrategie fest. In den letzten Tagen hat sich zwar leider das Marktumfeld für den Börsengang eingetrübt, nicht aber unsere M&A-Pipeline und die Aussichten auf interessante Investitionsmöglichkeiten. Unsere zukünftigen Aktionäre haben die Chance, an der Wertentwicklung deutscher Hidden Champions im Mittelstand zu partizipieren – und das aus unserer Sicht zu einem sehr attraktiven Angebotspreis.   

Financial.de: Kommen wir auf die Mittelverwendung des IPO-Erlöses zu sprechen: Welche Branchen haben Sie besonders im Fokus?

Dr. Klein: Im Rahmen unseres Wachstumskurses verfolgen wir eine klare Buy-Build- &-Develop-Strategie. Diese beinhaltet sowohl neue Plattform-Akquisitionen als auch Add-on-Akquisitionen
auf Ebene der bestehenden Portfoliounternehmen. Wir fokussieren uns daher beim Ausbau unserer Gruppe vor allem auf Akquisitionen im Umfeld von Internet of Things (IoT) und Industrial Automation, die wir im Cluster Technology bündeln. Hier sehen wir attraktive Investitionsmöglichkeiten, zum einen bei den angesprochenen Wachstumstrends IoT und Industrial Automation. Zum anderen durch die
Konsolidierung im Markt für industrielle Bildverarbeitungstechnologien (Machine Vision) oder Elektronikdienstleistungen (EMS/Electronic Manufacturing Services).
PRIMEPULSE-CFO Dr. Benjamin Klein: „Als PRIMEPULSE unterstützen wir unsere Portfoliounternehmen aktiv dabei, ihr digitales Entwicklungspotenzial zu heben.“

Financial.de: „Internet of Things“ gilt als aussichtsreiche
Zukunftsbranche. Gibt es in diesem Bereich überhaupt noch günstige
Einkaufsopportunitäten?

Dr. Klein: IoT wird in den nächsten Jahren für ein enormes Wachstumspotenzial sorgen, da viele Unternehmen in Bezug auf die Digitalisierung ihres Geschäftsmodells erst am Anfang stehen.
Oft benötigen sie auch einen erfahrenen Partner oder ein Netzwerk, nicht nur rein technologisch, sondern auch persönlich, über Branchen hinweg und in bzw. zwischen Unternehmen. Als PRIMEPULSE stehen wir für diesen Netzwerkgedanken und unterstützen unsere Portfoliounternehmen aktiv dabei, ihr digitales Entwicklungspotenzial zu heben. Insofern liefern wir in strategischer Hinsicht in diesem Kontext einen echten Mehrwert für unsere Beteiligungsunternehmen. Gerade im Mittelstand haben diese Themen häufig eine ebenso große Bedeutung bei der Entscheidung für einen potenziellen Käufer wie der reine Kaufpreis an sich.

Financial.de: Wie geht PRIMEPULSE im Anschluss an eine Akquisition vor? Mit welchen Maßnahmen wollen Sie den angestrebten „wesentlichen Beitrag zur Wertsteigerung der Portfoliounternehmen“ leisten?

Dr. Klein: Wir treffen oft auf Unternehmer, die im Zuge der Nachfolgeregelung eine neue, gute Heimat für ihr Lebenswerk und ihre Mitarbeiter suchen und gleichzeitig auch die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens sichern möchten. Dies war letztlich auch der Grundstein dafür, dass Unternehmen wie Steca Elektronik oder STEMMER IMAGING ihren Wachstumspfad nun gemeinsam mit PRIMEPULSE vorantreiben. Neben der bereits skizzierten Unterstützung im Rahmen der digitalen Transformation ermöglicht die Zugehörigkeit zu PRIMEPULSE unseren Beteiligungsunternehmen beispielsweise auch verbesserte Finanzierungskonditionen. Dies setzt wiederum voraus, dass wir unsere Portfoliounternehmen bei der Einführung transparenter Controlling- und Reporting-Systeme sowie eines modernen Liquiditätsmanagements unterstützen. Parallel hierzu beraten und begleiten wir unsere Unternehmen zudem aktiv beim Zukauf von Unternehmen zur Sicherung beziehungsweise Ausbau einer führenden Marktposition.

Wir sehen uns als Digitalisierungs- und Wachstumsplattform. Das heißt, wir unterstützen unsere Portfoliounternehmen aktiv bei der Umsetzung ihrer Innovations- und Digitalisierungsstrategie und der Realisierung ihrer Wachstumsziele.

Financial.de: Herr Weinmann, welche Rolle spielt das Thema
Digitalisierung für die PRIMEPULSE SE und ihr Portfolio?

Weinmann: Digitalisierung bzw. die Notwendigkeit zur digitalen Transformation betrifft nahezu alle Unternehmen und Branchen. Es ist DER Wachstumstrend für die nächsten Jahre, einhergehend mit großen Chancen, die sich durch neue Technologien in allen Bereichen eröffnen. Bei PRIMEPULSE
investieren wir in Unternehmen mit zukunftsfähigen Geschäftsmodellen, deren Fokus auf Technologien liegt, und die durch ihr digitales Entwicklungspotenzial eine hohe Wachstumsdynamik aufweisen. Das macht letztendlich auch die Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit unseres Beteiligungsportfolios aus.

Financial.de: Herr Dr. Klein, PRIMEPULSE konnte die Umsatzerlöse im ersten Halbjahr 2018 um 78 Prozent auf 394,0 Mio. Euro steigern. Das Konzern-EBITDA erhöhte sich ebenfalls um 78 Prozent auf rund 39,9
Mio. Euro. Wie planbar ist Ihr Geschäft?

Dr. Klein: Hinsichtlich des operativen Umsatz- und Ertragspotenzials unserer Portfoliounternehmen sind wir für das laufende Geschäftsjahr optimistisch, dass wir sowohl unsere eigenen Ziele als auch die Erwartungen unserer Aktionäre an die Geschäftsentwicklung erreichen werden.

Financial.de: Herr Weinmann: Die PRIMEPULSE SE wird zu einer
Erfolgsstory an der Börse, weil …

Weinmann: … Unternehmertum unsere Leidenschaft ist und wir davon überzeugt sind, was wir tun. Wir haben eine klare Vision für die PRIMEPULSE Gruppe und starke Unternehmen mit aussichtsreichen Wachstumsperspektiven in unserem Beteiligungsportfolio. Wir bieten unseren zukünftigen Aktionären die Chance, an der Wertsteigerung deutscher Hidden Champions im Mittelstand zu partizipieren und freuen uns, wenn sie uns ihr Vertrauen schenken.

financial.de: Herr Weinmann, Herr Dr. Klein, vielen Dank für das Interview.

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