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Tuesday, October 29, 2019

Management Interview

Raphael Birchner

Geschäftsführer der EQS Blockchain Media GmbH
Geschäftsführer der EQS Blockchain Media GmbH
CHAIA.iO

Bitcoin & Co: „Wir liefern alle Informationen, Analysen und Kennziffern zum digitalen Gold!"

Kryptowährungen stehen bei vielen Anlegern hoch im Kurs und sind mittlerweile echte Investment-Alternativen zu Aktien, Anleihen und Edelmetallen. Auf dem neuen Online-Portal CHAIA.iO können sich Interessierte jetzt informieren, welche neuen Trends und Entwicklungen es bei den digitalen Bezahleinheiten und rund um das Thema Blockchain gibt.
Financial.de sprach mit Raphael Birchner, Geschäftsführer der EQS Blockchain Media GmbH, die die innovative Plattform für Blockchain und Kryptowährungen im September gelauncht hat.

Financial.de: Herr Birchner, bei CHAIA.iO dreht sich alles um Bitcoin, Ethereum & Co. Was erwartet die Nutzer auf Ihrem neuen Portal für Kryptowährungen?

Birchner: Die Anwender können sich auf unserem neuen Portal einen schnellen Überblick über die vielfältigen Investitionsmöglichkeiten im Bereich der digitalen Währungen verschaffen. Sie erhalten die wichtigsten Kennzahlen zu 1750 Kryptowährungen und darüber hinaus sehr umfassende Informationen rund um die Blockchain-Technologie.

Financial.de: Um welche Art von Informationen handelt es sich?

Birchner: Auf CHAIA.iO fließen die Meldungen aus fast 100 Newsfeeds ein, die sich mit den digitalen Bezahleinheiten und anderen Blockchain-Themen befassen. Dazu kommen noch Inhalte aus Social-Media-Kanälen, die wir sorgfältig ausgewählt haben. Des Weiteren beobachten wir über 250 öffentlich zugängliche GitHub Repositories, mit denen wir die technische Entwicklung der einzelnen Krypto-Projekte verfolgen.

Financial.de: Welchen Mehrwert liefern die Inhalte von CHAIA.iO für die Anlageentscheidungen der User?

Birchner: Hier sind die interaktiven Analysetools sehr hilfreich, mit denen sich die Kryptowährungen nach verschiedenen Kriterien filtern lassen. Beispielsweise nach der Medienpräsenz. So erkennen die Anleger beispielsweise schnell, welche Währungen derzeit besonders im Fokus stehen und wo die größte Marktdynamik besteht. Die Anleger haben damit eine gute Informationsgrundlage für ihre Investitionen. Die einzelnen Ergebnisse, beispielsweise auch zu Handelsvolumen oder Marktkapitalisierung, können in übersichtlichen Grafiken dargestellt und analysiert werden. Es können aber auch unterschiedliche Kriterien miteinander verglichen werden.

Financial.de: Zum Beispiel?

Birchner: In unserem Bitcoin-Chart bieten wir die Möglichkeit, die Anzahl der Artikel mit dem Preis korrelieren zu lassen. Dabei wird deutlich, dass an den Tage vor einer starken Kursbewegung deutlich mehr Presseartikel über den Bitcoin verfasst werden als normalerweise – auch das können Anleger in ihre Handelsstrategie mit einbeziehen. Diese Informationen gab es bisher in dieser Form noch nicht, zumindest nicht öffentlich zugänglich und kostenlos.

Financial.de: Der Bitcoin und andere digitale Währungen mussten nach dem Hoch im Dezember 2017 kräftig Federn lassen. Sind Sie trotzdem optimistisch für die weitere Entwicklung?

Birchner: Für den Bitcoin bin ich absolut optimistisch. Andere Kryptowährungen sind hingegen sehr spekulativ, gerade weil deren Anwendungsfälle teilweise begrenzt sind. Welche Währungen die einzelnen Sektoren im Kryptomarkt dominieren, erfahren die Anwender ebenfalls auf CHAIA.iO.

Financial.de: Viele Anleger sind noch nicht so vertraut mit dieser Anlageklasse. Erklären Sie doch einmal kurz, was sich hinter dem Bitcoin verbirgt.

Birchner: Der Bitcoin ist ein globales, zensurresistentes und digitales Zahlungsnetzwerk mit der Zahlungseinheit Bitcoin – und er ist auf 21 Millionen Einheiten begrenzt. Aufgrund dieser Knappheit wird auch häufig von digitalem Gold gesprochen. Bitcoin basiert auf der Blockchain-Technologie und ist somit besonders sicher.

Financial.de: Was spricht konkret für einen Einstieg beim Bitcoin?

Birchner: Ganz kurz und knapp: die makroökonomische Lage, die verheerend ist. Über 17 Billionen USD liegen in negativ verzinsten Anleihen. Das ist ein absoluter Rekord und zeigt mir, dass Investoren gerade immens auf Sicherheit bedacht sind. Trotzdem kauft die Zentralbank weiterhin die Schulden ihrer Mitgliedsbanken auf und erhöht somit die Liquidität im Markt, um die Wirtschaft anzukurbeln. Der Markt scheint allerdings genau das Gegenteil zu wollen. Wenn der Aktienmarkt nicht überhitzt wäre, dann würden Investoren keine negativ verzinsten Anleihen kaufen, sondern das billige Geld in Firmen investieren. Diese sind derzeit jedoch breit gefächert sehr hoch bewertet.

Eine derartige Wirtschaftslage lässt zwei Extreme entstehen – die risikoaversen und die risikofreudigen Investoren. Letztere investieren in den Kapitalmarkt, also Aktien, in Immobilien und unter Umständen in Bitcoin oder andere digitale Bezahleinheiten.

Financial.de: Wie risikoreich ist ein Investment in den Bitcoin?

Birchner: Langfristig halte ich das Risiko tatsächlich für gering. Der Bitcoin ist die Lösung für Märkte, die bereits zusammengebrochen sind. In Argentinien wird für einen Bitcoin teilweise 4 bis 5 Prozent mehr bezahlt als in anderen Ländern. In Zimbabwe sogar teilweise mehrere 100 Prozent mehr. Die Menschen dort sind im Wirtschaftssystem ihres Landes gefangen. Der Bitcoin bietet als einzige Währung einen digitalen Vermögenswert, der nicht durch Wirtschaftsabgeordnete manipuliert werden kann, um das Investitions- und Konsumverhalten zu steuern. Das bestätigt noch einmal, dass der Bitcoin zensurresistentes und gesundes Internetgeld ist, gesichert durch die Blockchain-Technologie.

Financial.de: Zum Abschluss noch eine Frage zur Zukunft von CHAIA.iO. Ein Portal ist ja nie fertig. Welche Pläne gibt es hinsichtlich der Weiterentwicklung?

Birchner: Wir sind ja nun gerade erst einmal einen Monat mit CHAIA.iO online – und sammeln derzeit das Feedback der Nutzer ein. Daraus werden wir unsere Schlüsse ziehen und die Plattform optimieren und kontinuierlich ausbauen. Da die Sound-Money-Bewegung immer mehr Fahrt aufnimmt, sind wir beispielsweise daran interessiert, Bitcoin als „Sound Money“ etwas stärker von den alternativen Kryptowährungen abzugrenzen und spezifischere News anzubieten. Außerdem wollen wir im Laufe der Zeit die Analysetools und die damit verbundenen grafischen Aufbereitungsmöglichkeiten weiter ausbauen.

Financial.de: Herr Birchner, vielen Dank für das Interview.