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Monday, December 2, 2019

Management Interview

Dr. Torsten Amelung

CEO der SUMMIQ AG
CEO der SUMMIQ AG
SUMMIQ AG

„Die SUMMIQ-Aktie schafft für Anleger die Möglichkeit, an der Energiewende Teil zu haben.“

Die SUMMIQ AG (ISIN DE000A2YPH73) strebt an die Börse – noch bis Donnerstag (5. Dezember) läuft die Angebotsfrist. Financial.de sprach mit Dr. Torsten Amelung, dem CEO der Gesellschaft.

Financial.de: Das Thema Klimawandel ist in aller Munde, erst am Freitag gab es wieder viele Demonstrationen, außerdem ringen Bundestag und Bundesrat um das Klimapaket – all das treibt SUMMIQ als Renewable-Company sicher auch um. Herr Amelung, fassen Sie doch bitte noch einmal zusammen, was SUMMIQ genau macht.

Amelung: Ein ganz wesentlicher Teil der Treibhausgasemissionen weltweit wird durch die Stromproduktion verursacht. Die Erzeugung von nachhaltigem, sauberem Strom aus Erneuerbaren Energien ist also zentrales Thema, wenn es um das Klima geht. Und genau hier kommt das Geschäftsmodell von SUMMIQ als schnell wachsender und unabhängiger Ökostromerzeuger ins Spiel. Wir werden profitable Stromparks betreiben, die aus neuen, effizienten Wind- und Solaranlagen bestehen. Konkret sind dies Parks im Bereich von 5 bis 50 Megawatt in Deutschland, Italien, Spanien und Frankreich. Dabei werden wir Strom zu sehr geringen Produktionskosten von durchschnittlich 0,05 EUR €/kWh erzeugen.

Diese Energieparks kaufen wir entweder, wenn sie bereits am Netz oder „Ready-to-Build“ sind, also mit allen wesentlichen Genehmigungen für Bau und Betrieb. Wir lagern so das Risiko aus der Projektentwicklung aus. Unser Fokus liegt ganz klar auf dem Betrieb dieser Anlagen und der Vermarktung des produzierten Stroms. Wir kontrollieren also die gesamte Wertschöpfungskette in der Stromproduktion. Dies werden wir zukünftig mit digitalen Technologien und Speicherlösungen kombinieren, um unsere Absatzmöglichkeiten optimal nutzen zu können.

Financial.de: In Deutschland wird immer wieder über einen Mangel an neuen Projekten gesprochen. Wie kommen Sie an die Anlagen für das Portfolio?

Amelung: Hier liegt eine unserer größten Stärken: Wir konnten uns bereits eine umfangreiche Pipeline an Projekten für unseren Investitionsplan sichern, indem wir mit der Green City AG zusammenarbeiten. Green City ist ein deutscher Projektentwickler im Bereich der Erneuerbaren Energien, der seit langer Zeit Projekte in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien entwickelt und bisher 500 Millionen Euro Projektvolumen mitverantwortet hat. Wir konzentrieren uns auch nicht einseitig auf Deutschland, die Projektpipeline bis 700 MW besteht mehrheitlich aus Projekten außerhalb Deutschlands.

Green City ermöglicht uns einen bevorzugten Zugang zu Projekten, die zu unseren Investitionskriterien passen. Dank der Kooperationsvereinbarung können wir diese zudem noch mit deutlich geringeren Transaktionskosten im Vergleich zu Einzeltransaktionen übernehmen. Gleichzeitig können wir aber auch Projekte von anderen Anbietern übernehmen, sind also nicht gebunden.
Foto © Tobias Hase/SUMMIQ AG

Financial.de: 2019 war kein besonders gutes Jahr für Börsengänge, warum will SUMMIQ jetzt noch an die Börse?

Amelung: Wir glauben, dass jetzt der Zeitpunkt ist, um in den Markt für Erneuerbare Energien zu investieren. Einerseits sind Erneuerbare Energien zu wirtschaftlichen Stromquellen herangereift, weil die Produktionskosten für Strom aus Erneuerbaren seit 2009 deutlich gesunken sind. Bei Solarenergie sind sie um rund 90 % zurückgegangen, bei Windenergie um rund 70 %. Das macht sie günstiger als Energie aus fossilen Brennstoffen wie Kohle oder Gas. Andererseits wächst der Markt für Erneuerbare Energien deutlich. Der allgemeine Strombedarf in der EU steigt – auch vor dem Hintergrund der zunehmenden Elektrifizierung des Verkehrs und der Digitalisierung. Gleichzeitig besteht eine zunehmende Nachfrage von Stromversorgern und großen Verbrauchern nach grünem Strom mit entsprechenden Herkunftsnachweisen, wie SUMMIQ sie anbieten wird. Darüber hinaus setzen wir ausschließlich auf moderne und effiziente Anlagen mit sehr geringen Produktionskosten – durchschnittlich 0,05 EUR pro Kilowattstunde. SUMMIQ kann daher früher und in stärkerem Ausmaß von Preissteigerungen am Strommarkt profitieren als Unternehmen mit älteren Anlagen und höheren Produktionskosten.

Financial.de: Was wollen Sie mit dem Geld aus dem IPO machen?

Amelung: Im Wesentlichen wollen wir mit den erwarteten Erlösen aus dem Börsengang von 75 bis 100 Mio. EUR den Kauf von Anlagen und Projekten finanzieren. Das sind einerseits drei Initialprojekte mit einem Potenzial von 28 MW, die direkt nach dem Börsengang an uns übergeben werden. Andererseits wollen wir in neun weitere Erneuerbare-Energien-Projekte in unseren Kernmärkten Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien investieren, die sich bereits im Bau befinden oder bis Ende 2020 Ready-to-Build sind. Diese neun Projekte umfassen noch einmal 168 MW. Danach haben wir noch weitere Projekte in der Pipeline, bis zu 700 MW Gesamtleistung, die voraussichtlich bis 2021 baubereit sein werden. Bis in fünf Jahren wollen wir dann unsere Zielgröße von 1 GW erreicht haben.

Financial.de: Was macht die SUMMIQ-Aktie für Anleger attraktiv?

Amelung: Die SUMMIQ-Aktie bietet den Anlegern ein stabiles Geschäftsmodell bei gleichzeitiger attraktiver Dividendenpolitik. Durchplanbare, niedrige Gestehungskosten und langfristige Abnahmeverträge, also stabile Umsätze, bieten wir dem Anleger eine vorhersehbare operative Performance. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, von einem absehbaren Anstieg der Strompreise und der Nachfrage nach grüner Energie zu profitieren. Zudem planen wir rund die Hälfte des Jahresüberschusses an unsere Anleger auszuschütten, während die andere Hälfte reinvestiert wird. Somit schafft die SUMMIQ-Aktie für Anleger die Möglichkeit, an der Energiewende teilzuhaben, genau zu dem Zeitpunkt, an dem sie auch wirtschaftlich attraktiv wird. Zusammengefasst: eine wachsende Zahl von Anlegern fordert Nachhaltigkeit nicht nur bei der Rendite, sondern auch bei der Umweltverträglichkeit. SUMMIQ bietet beides.

Financial.de: Warum haben Sie sich für m:access als Börsenplatz entschieden?

Amelung: Zwei wesentliche Faktoren haben hier den Ausschlag gegeben – zum einen sind wir ein Unternehmen aus München und die Münchner Börse ist für uns daher sehr naheliegend. Zum anderen bietet uns m:access die Möglichkeit der Zeichnungsfunktionalität, sodass auch Privatanleger an unserem Börsengang teilnehmen können. Das war uns sehr wichtig.

Financial.de: Werden Sie selbst auch zeichnen, Herr Amelung?

Amelung: Ja. Ich bin persönlich von diesem Projekt absolut überzeugt und werde wie auch mein Vorstandskollege Frank Wolf Aktien zeichnen.

Financial.de: Herr Amelung, wir danken für das Gespräch. 

Foto © GreenCity
Haftungsausschluss / Disclaimer: Das Interview wurde von financial.de im Auftrag und auf Veranlassung des Kunden geführt. Es dient ausschließlich zu Informationszwecken und ist keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die darin getroffenen Aussagen spiegeln die Meinung des Interviewten wider, die nicht notwendigerweise der Meinung der Redaktion entspricht. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie für Vermögensschäden wird daher keinerlei Haftung übernommen.