June 29, 2020
UniDevice AG
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3,25 €

Deutliche Erholungstendenzen im April sichtbar +++ Weiterhin eine hohe Nachfrage nach elektronischen Geräten erwartet +++ Kursziel von 3,25 € bestätigt +++ Rating KAUFEN

Nachdem die UniDevice AG in 2019 eine insgesamt positive Geschäftsentwicklung aufwies, wurde diese im ersten Quartal 2020 grundsätzlich fortgesetzt. Mit Umsatzerlösen in Höhe von 102,69 Mio. € (VJ: 101,07 Mio. €) liegt zwar eine nur konstante Entwicklung vor, hier muss jedoch beachtet werden, dass im ersten Quartal des Vorjahres ein außerordentlich hoher Umsatzbeitrag erwirtschaftet wurde. Vor diesem Hintergrund ist die Umsatzentwicklung im ersten Quartal 2020 als Erfolg zu werten, wenngleich das UniDevice-Management aufgrund von Covid-19-Effekten insbesondere zum Quartalsende hin von einem merklichen Nachfragerückgang nach Geräten aus dem Bereich Unterhaltung und Kommunikation betroffen war. Noch in den Monaten Januar und Februar hatte UniDevice von den vorhandenen Lieferengpässen profitiert und ein planmäßiges, jedoch vom Management nicht näher beziffertes Umsatzwachstum erzielt.
Die im Geschäftsjahr 2019 erreichte sichtbare Ergebnisverbesserung hatte sich im ersten Quartal 2020 fortgesetzt. Durch die vom Management bewusst gesteuerte Rentabilitätsverbesserung (margenstärkere Produkte im Fokus) verbesserte sich das EBIT um 9,2 % auf 1,01 Mio. € (VJ: 0,92Mio. €) und die entsprechende EBIT-Marge lag mit 0,98 % (VJ: 0,92 %) nahe an der Schwelle von 1,0 %.
Auf dieser Basis hat die UniDevice AG, bezogen auf das erste Quartal, auch beim Nachsteuerergebnis mit 0,71 Mio. € (VJ: 0,59 Mio. €) einen Bestwert erreicht. Ende 2019 hat die Gesellschaft dabei eine 6,5%-Unternehmensanleihe mit einem aktuell ausstehenden Volumen in Höhe von 3,23 Mio. € ausgegeben. Die in diesem Zusammenhang angefallenen Zinsaufwendungen hatten jedoch das Nachsteuerergebnis nicht nennenswert geschmälert, da im Gegenzug dazu der Anteil der in Anspruch genommenen Bankverbindlichkeiten gesunken ist.
Zudem hatte der im ersten Quartal 2020 erfolgte Erwerb der SaniSolutions GmbH keinen wesentlichen Einfluss auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung sowie auf die Liquiditätslage der UniDevice AG. Die im Bereich moderner Reha-Hilfsmittel sowie im Sonderbau von angefertigten Sitzschalen und Sitzkissen tätige Gesellschaft wurde in einer Krisensituation zu einem symbolischen Betrag von 1 € erworben. Die neu erworbene Gesellschaft steuerte im ersten Quartal 2020 Umsatzerlöse in Höhe von 0,88 Mio. € und ein Periodenergebnis von -0,03 Mio. € bei.
Im Vorfeld der Covid-19-Krise hatte der UniDevice-Vorstand mit Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen 2019 (veröffentlicht am 22.01.2020) die Guidance aktualisiert. Für 2020 war dabei ein Umsatzwachstum in Höhe von 17% auf mindestens 420 Mio. € und für 2021 in Höhe von 14 % auf mindestens 480 Mio. € erwartet worden. Das EBIT für 2020 sollte dabei überproportional um 29 % auf mindestens 4,8 Mio. € gesteigert werden.
Mit der Veröffentlichung des Geschäftsberichtes (veröffentlicht am 14.05.2020) im Nachgang der Q1-Zahlen hat der Unternehmensvorstand die 2020er-Guidance etwas zurückhaltender ausformuliert, wenngleich ein weiterhin dynamisches Wachstum erwartet wird. Unter dem Vorbehalt einer ungewissen Entwicklung der Corona-Pandemie rechnet die Gesellschaft mit einem Umsatzwachstum in einem Korridor von 10 – 20 % und erwartet einen proportionalen EBIT-Anstieg. Ursächlich für die etwas reduzierte Prognose sind  Covid-19-Effekte, die sich insbesondere aufgrund rückläufiger Konsumausgaben im  März 2020 belastend auf die Nachfrage ausgewirkt hatten. Nach Vorstandsangaben liegt jedoch seit April wieder eine deutlich höhere Nachfrage nach elektronischen Produkten vor. Da die Gesellschaft sowohl den stationären Handel als auch große Onlineanbieter beliefert, halten sich hier die Auswirkungen der Kontaktbeschränkungen in Grenzen.
Darüber hinaus hat das Management eine signifikante Ausweitung eines zinsgünstigen Bankkredites mit der Oldenburgischen Landesbank um 3,0 Mio. € auf 8,0 Mio. € umgesetzt. Der erhöhte Liquiditätsbestand ist für das künftige Wachstum von besonderer Bedeutung, da damit die Finanzierung des Working Capitals sichergestellt ist. Bei einem Kapitalumschlag von etwa 5 Tagen würden die neu aufgenommenen 3,0 Mio. € zusätzliche Umsatzerlöse von etwa 150 Mio. € ermöglichen.
Für das laufende Geschäftsjahr 2020 orientieren wir uns daher an der Unternehmens-Guidance und unterstellen ein Umsatzwachstum in Höhe von etwa 15 % und rechnen mit Umsatzerlösen in Höhe von 410,80 Mio. €. Besondere Impulse dürfte die UniDevice AG im vierten Quartal 2020 mit der Einführung der 5G-fähigen Geräte erfahren. Bei einer erwartet proportionalen EBIT-Entwicklung erwarten wir einen 15%igen EBIT-Anstieg auf 4,00 Mio. €. Auch in den kommenden Geschäftsjahren sollte die Gesellschaft in der Lage sein, die hohen Wachstumsraten fortzusetzen. Wir rechnen für die Geschäftsjahre 2021 und 2022 mit einem Umsatzwachstum von jeweils 15 % auf dann 472,42 Mio. € (2021) bzw. 543,28 Mio. € (2022) und erwarten eine hierzu weiterhin proportionale EBIT-Steigerung auf 4,69 Mio. € (2021) bzw. auf 5,38 Mio. € (2022).
Im Rahmen unseres DCF-Bewertungsmodells haben wir ein Kursziel von 3,25 € (bisher: 3,25 €) ermittelt, damit bleibt das bisherige Kursziel unverändert. Kurszielmindernd haben sich dabei die Erhöhung des Diskontierungsfaktors sowie die Reduktion der Prognosen für die Geschäftsjahre 2020 und 2021 ausgewirkt. Auf der anderen Seite haben wir erstmals die höheren Prognosen des Geschäftsjahres 2022 einbezogen, womit eine höhere Basis für die Stetigkeitsphase unseres Bewertungsmodells gegeben ist. Wir vergeben weiterhin das Rating KAUFEN.

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